Sehr verehrter Leser, 

in dieser Abhandlung werde ich, Magonius “Eisenkopf” Hupfer aus dem Klan der Hupfer, meines Zeichens Erzzauberer des Klans der Hupfer und Zweiter Leitender Forscher des Forschungszentrums 3 zu Ada Sumra, Vollwertiges Mitglied der Gnomischen Forschervereinigung und Doktor der Dämonologie, meine Erkenntnisse die ich aus meiner Forschungsreise zu den Höllen erworben habe, niederschreiben. 

Dabei wird dieses Werk einer gewissen Struktur folgen.

Zuerst werde ich eine grobe Beschreibung der einzelnen Höllen (im Nachhinein Inseln genannt) geben und auf etwaige Besonderheiten hinweisen. 

Anschließend werde ich eine Liste der dort lebenden Dämonen liefern, wobei ich auf keinen Fall einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe. 

Während manche Bereiche der Inseln durchaus besuchbar sind, sind andere absolut lebensfeindlich und es war uns nicht möglich zu erkunden, wer oder was in diesen Teilen heimisch ist. 

Darüber hinaus wird eine umfassende Kategorisierung der Dämonen dadurch erschwert, dass sie sich ständig gegenseitig umbringen und usurpieren, weshalb Ihr, verehrter Leser, ständig in Hinterkopf behalten solltet, das sämtliche Informationen die Ihr hier lest schon zu dem Zeitpunkt, an dem ich sie niederschreibe, veraltet sein könnten. 

Über den Aufbau der Liste sei folgendes gesagt: Ich werde versuchen sowohl den Namen als auch die Gesinnung des Dämon anzugeben (sofern bekannt), in jedem Fall aber eine kurze Beschreibung des Äußeren der Kreatur und ob es sich um einen niederen oder höheren Dämon handelt.

Die Bewaldete Insel:

Der Ort, an dem unsere Forschungsreise ihren Ursprung nahm (und der Ort, den ich jedem wagemutigen Forscher, der ein ähnliches Unterfangen wagt, ebenfalls dringend als Startpunkt einer solchigen ans Herz lege) ist die Bewaldete Insel. 

Der Name hält, was er verspricht. Es handelt sich um eine Insel, die mit einem dichten Wald bewachsen ist, jedoch in seiner ursprünglichen, ungezähmten und absolut tödlichen Form.

Während er in den äußeren Bereichen auf den ersten Blick durchaus noch mit einem Wald auf Celidria verwechselt werden könnte, verschwindet dieser Eindruck schnell, umso tiefer man vordringt. 

Das Gras wächst bald gnomenhoch, die Stämme der Bäume erreichen einen Durchmesser wie ihn manche der Einschlagskrater an der Oberfläche Ada Sumras nicht haben und so ziemlich jede Pflanze versucht einen zu ermorden.

Mein geschätzter Assistent Kornelius Hikowski, mögen die Götter seiner Seele gnädig sein und ihn nicht erneut als Gonger auf diese Welt schicken, wurde von einer hinterhältigen Liane erdrosselt.

Doch nicht nur die Umgebung wird gefährlicher, umso tiefer man vordringt, auch die Bewohner werden es. 

Während die Dämonen am äußeren Rand geradezu freundlich (nach ihren Maßstäben) auftraten und uns sogar bereitwillig die eine oder andere Frage beantworteten, so war dies bei den Dämonen im Inneren der Insel nicht mehr der Fall.

Keiner von ihnen war bereit, auch nur eine einzige, simple Frage zu beantworten, ohne zuvor einen Vertrag abzuschließen, der ihm unsere Seelen nach unserem Ableben (und Teils sogar davor) zusicherte.

Einige von ihnen gingen sogar so weit, ganz auf diesen Schritt zu verzichten und versuchten gleich, uns unsere Seelen zu entreißen, doch diese lernten sehr schnell, dass man sich besser nicht mit dem Erzzauberer des Klans der Hupfer anlegen sollte.

Liste der Dämonen der Bewaldeten Insel:

* Anmerkung: Hilfsbereit im Kontext von Dämonen bedeutet, dass sie einem nicht beim ersten Sichtkontakt die Eingeweide herausreißen wollen. Oder zumindest genug Selbstbeherrschung haben, es nicht zu tun.

Die Brennende Insel:

Dieser Ort dürfte wohl der landläufigen Meinung darüber, wie es in den Höllen auszusehen hat, am ehesten entsprechen.

Es ist heiß, rauchig und es stinkt. Der Boden steht vielerorts in Flammen, heiße Geysire brechen ohne Vorwarnung vor einem aus, aus unzähligen Felsspalten steigen Schwefel und andere giftige Dämpfe hervor und der Großteil der lokalen Fauna ist nicht gut auf Besucher zu sprechen. 

Es ist ein karger Ort, an dem keine Pflanzen existieren und der Großteil der Insel besteht aus schroffen Vulkangestein. 

Die einzige Abwechslung bietet eben jener Vulkan, aus dem die Insel augenscheinlich entstanden ist und der sich in deren Zentrum befindet. 

Die Temperaturen und das Aufkommen tödlicher Gase nehmen dort jedoch so weit zu, dass es uns nicht möglich war, dort selbst einen Fuß hinzusetzen.

Doch wären wir nicht die erstklassigen Forscher und Zauberer, die wir sind, wenn wir keine Lösung dafür parat hätten. Mithilfe unserer Vertrauen und Zaubern, die es erlauben, an ferne Orte zu blicken, konnten wir auch den großen Vulkan bis in die letzte Ecke untersuchen. 

Und auch hier bewahrheitet sich: umso gefährlicher und aggressiver ein Dämon ist, umso näher lebt er im Inselinneren. Höchstwahrscheinlich weil dort mehr von der infernalen Macht zu finden ist, aus denen sie entstehen.

Liste der Dämonen der Brennenden Insel:

Die Versandete Insel:

Ich lehne mich wohl kaum zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass dieser Ort der wohl am wenigsten bekannte der Hölleninseln ist.

Dabei vereint dieser Ort doch die beiden schlimmsten Eigenschaften seiner Nachbarinseln in einem.

Die einem die Haut weg brennende Hitze der Brennenden Insel am Tage und die einem zu Eiszapfen erstarren lassende Kälte der Gefrorenen Insel in der Nacht. 

Und ja, als einziger Ort in den Höllen hat diese Insel einen Tag-Nacht-Zyklus, trotz der Abwesenheit von Hilas Gestirn. Ein Wechsel hier entspricht in etwa 20 Stunden auf Celidria.

Über die Landschaft selbst gibt es recht wenig zu sagen. Es ist ein endloses Meer aus Sand und Dünen. Vereinzelt findet sich ein vertrockneter Busch, aber weit und breit keine Spur von Wasser.

Die größte Abwechslung entsteht, wenn mal wieder ein Sandsturm über die Insel dahinfegt (ich rate dringend davon ab, während eines solchen Phänomens vor Ort zu sein!)

Liste der Dämonen der Versandeten Insel:

Die Gefrorene Insel:

Man sollte annehmen, dass im Gegensatz zu einem Ort, der im wahrsten Sinne des Wortes in Flammen steht, eine Insel aus Eis und Schnee eine willkommene, ja geradezu angenehme Abwechslung darstellt, aber da, verehrter Leser, täuscht Ihr euch. 

Was man als die gefrorene Insel bezeichnet, ist ein Ort, der so kalt ist, dass schon am äußeren Rand der Atem gefriert, sobald er den Mund verlässt und umso tiefer man vordringt, umso kälter wird es. 

Wie auch zuvor haben wir mit der Hilfe unserer Vertrauten einen näheren Blick auf den Kern der Insel geworfen, um die hier lebenden Dämonen zu kategorisieren und haben dabei bemerkenswerte Entdeckungen gemacht. 

Zuerst einmal eine der nicht dämonischen Natur: Etwa zweihundert Schritt landeinwärts stießen wir auf die Leiche eines Mannes, der mit Raureif überzogen, aber ansonsten komplett konserviert war. 

Aufgrund dessen war es uns nicht möglich zu bestimmen, wie lange er schon dort liegt. Es könnten Tage oder auch Jahrhunderte sein.

Die Robe, die er trug, lässt darauf schließen, dass er zu Lebzeiten selbst ein Zauberer war, vermutlich einer, der hoffte, sich die Macht eines Dämonen untertan zu machen. 

Als Todesursache konnten wir jedoch weder die Kälte noch Gewalteinwirkungen feststellen, nein. Vielmehr ist er erstickt. Sein eigener Atem ist innerhalb seiner Lunge gefroren, woran er schließlich verstarb.

Die zweite Entdeckung, die wir machten ist, dass die Mitte der Insel vollkommen unbetretbar ist. Ein eisiger Wirbelsturm verhindert jegliches Durchkommen und blockiert jeden Versuch, einen Blick in das Innere zu erhaschen. 

Unsere Vertrauten lösten sich bei Kontakt mit den dämonischen Winden einfach auf und Zauber aus der Schule der Weissagung, die uns einen Blick in das Auge des Sturms hätten erlauben sollen, zeigten uns nichts als weiß.

Der Legende nach soll ja Fyros, der Gott des Winters, von den anderen Göttern in den Höllen eingekerkert worden sein und nachdem ich diesen Sturm sah? 

Ich bin gewillt es zu glauben … 

Liste der Dämonen der Gefrorenen Inseln:

Zwischen den Inseln:

Ich schreibe die ganze Zeit von Inseln, weshalb Ihr, verehrter Leser, Euch sicherlich schon lange fragt, was denn um diese herum ist. 

Diese Neugier werde ich nun nur allzu gerne befriedigen.

Nichts. Besser gesagt: das Nichts.

Die Inseln befinden sich in der Leere, die vor der Erschaffung der Welt existierte und in der auch Celidria sich nun befindet, allerdings mit einer von den Göttern zum Schutz erschaffenen Barriere. 

Diese Barriere gibt es auf den Inseln nicht. Mit einem Schritt ist es möglich, von den Ufern ins Nichts zu treten und sich für immer zu verlieren.

Und doch ist das Nichts nicht leer. 

Auch dort leben Dämonen und manch ein Bewohner der Inseln (von denen, die sich auf einen Schwatz mit uns eingelassen haben) war gar der Meinung, dass dort die schlimmsten und gefährlichsten von allen hausen.

Hier war es mir jedoch nicht möglich guten Gewissens eine Liste zusammenzustellen, da es uns nicht möglich war, das Nichts zu besuchen und die dortige Dämonenpopulation zu erforschen.

Zwar haben mir ein paar der Inseldämonen bereitwillig Namen, Beschreibungen und Gesinnung einiger Bewohner des Nichts bereitgestellt, dennoch habe ich mich dagegen entschieden, diese hier zu veröffentlichen, da meine Ehre als Gelehrter es mir gebietet keine Informationen zu verbreiten, die ich nicht selbst überprüft habe.

Und da es uns nicht möglich war, das Nichts zu bereisen und wir dementsprechend keine einzige Angabe verifizieren konnten, verbreite ich lieber gar keine Informationen, als womöglich falsches Wissen in Umlauf zu bringen.

Ich bedanke mich für Ihr Verständnis, verehrter Leser.

Nachtrag:

Meine neue Assistentin hat mich darauf hingewiesen, dass ich eingangs nicht auf die Unterschiede zwischen Höheren und Niederen Dämonen eingegangen bin. Ich bitte diesen Fauxpas zu entschuldigen, verehrter Leser, ging ich doch davon aus, dass dies allgemein bekannt sei.

Da jedoch in letzter Zeit mehr und mehr Gonger an den Universitäten von Ada Sumra studieren, kann ich wohl nicht länger voraussetzen, dass jeder, dem diese Abhandlung in die Hände fällt, mit den Grundlagen der Dämonologie vertraut ist.

Ich werde mich dennoch kurz halten, wer eine eingehendere Erklärung braucht, dem sei die Einführungsveranstaltung der Dämonologie meiner verehrten Kollegin Professorin Quablla “Kettenblitz” Schepper aus dem Klan der Schepper an der Öffentlichen Universität des Forschungszentrums 4 zu Ada Sumra empfohlen.

Nun denn, die Erklärung: Ein “Niederer Dämon” ist zu vergleichen mit einem Tier. Schaut man bei uns in Ada Sumra in einen Wald, wird man zweifellos viele Rehe finden. Alle gewiss unterschiedlich, aber dennoch sehr ähnlich. Ebenso verhält es sich auf den Inseln. Direkt bei unserer Ankunft wurden wir von einem ganzen Rudel Kreischköpfe begrüßt.

Doch “Höhere Dämonen”? Sie sind wie Gnome. Keiner von ihnen ist wie der nächste. Genauso wie es keinen zweiten Magonius “Eisenkopf” Hupfer aus dem Klan der Hupfer gibt, gibt es keinen zweiten Saboon den Waldbrand. Und den Göttern sei Dank dafür, es ist schon schlimm genug, dass einer von dieser Sorte existiert.

Nun, damit ist aber auch alles zu diesem Thema gesagt. Ich bedanke mich herzlich für Ihre Aufmerksamkeit, verehrter Leser, und verabschiede mich bis zu meiner nächsten Abhandlung.

“Ein Reisebericht durch die Höllen und eine (inkomplette) Kategorisierung derer Bewohner” – eine Abhandlung von Magonius “Eisenkopf” Hupfer aus dem Klan der Hupfer, Erzzauberer des Klans der Hupfer und Zweiter Leitender Forscher des Forschungszentrums 3 zu Ada Sumra, Vollwertiges Mitglied der Gnomischen Forschervereinigung und Doktor der Dämonologie